Einfluss von Licht auf Pflanzen

Licht spielt eine zentrale Rolle im Leben von Pflanzen, da es maßgeblich ihre Lebensvorgänge beeinflusst. Die Lichtmenge, die Pflanzen erhalten, setzt sich aus der Intensität des Lichts und der Dauer der Lichteinstrahlung zusammen. Diese beiden Faktoren bestimmen, wie Pflanzen das Licht aufnehmen, durchlassen oder reflektieren.

Bedeutung von Licht für Pflanzen

Pflanzen nutzen das aufgenommene Licht zur Photosynthese, einem Prozess, bei dem sie Lichtenergie in chemische Energie umwandeln, um Wachstums- und Stoffwechselprozesse zu unterstützen.

Je höher die Lichtintensität, desto mehr Stoffe können Pflanzen produzieren – allerdings nur bis zu einem optimalen Wert. Überschreitet die Lichtintensität diesen optimalen Wert, sinkt die Stoffproduktion. Zudem findet keine Photosynthese mehr statt, wenn die Lichtintensität unter oder über die artspezifischen Minimal- oder Maximalwerte fällt.

Besonders im Winter, wenn die Tage kürzer sind, kann eine geringe Lichtdauer dazu führen, dass der Stoffverbrauch der Pflanzen höher ist als ihre Stoffproduktion.

Sonnen-, Licht- und Schattenpflanzen

Schattenpflanze: Ctenanthe setosa

Pflanzen lassen sich basierend auf ihren Lichtansprüchen in Sonnen-, Licht- und Schattenpflanzen unterteilen.

Schattenpflanzen benötigen eine geringere Lichtmenge für einen optimalen Stoffwechsel als Lichtpflanzen. Diese Pflanzen, wie viele Farne, gedeihen besser in dunkleren Räumen und können durch intensives Licht Schaden nehmen, da sie kaum Verdunstungsschutz in ihrer Blattaußenhaut haben.

Sonnenpflanze: Crassula ovata

Im Gegensatz dazu benötigen Sonnenpflanzen viel Licht und manche Arten sogar direktes Sonnenlicht zum Überleben. Lichtdurchflutete Räume sind daher für Sonnen- und Lichtpflanzen ideal.

Blattverbrennungen durch zu viel Licht

Zu intensive Strahlung kann zu Verhärtungen und Überhitzung des Pflanzengewebes führen, besonders in Bereichen ohne ausreichende Luftbewegung, wie hinter Fenstern. Diese Überhitzung kann Blattverbrennungen verursachen, was zu irreversiblen Schäden an den Pflanzen führt.

Lichtwendigkeit (Phototropismus)

Phototropismus ist die Fähigkeit von Pflanzen, ihr Wachstum und die Blattstellung dem Licht anzupassen. Pflanzen können sich dabei dem Licht zu- oder abwenden.

Um einen unschönen Wuchs zu vermeiden, drehen viele Pflanzenbesitzer regelmäßig ihre Pflanzen. Allerdings vertragen dies nicht alle Pflanzen gut, was zum Abwerfen der Blätter führen kann.

Alternativ können zusätzliche Lichtquellen helfen, einen gleichmäßigeren und schöneren Wuchs zu fördern.

Einfluss von Licht auf Blüten

Die tägliche Lichtdauer ist ein entscheidender Faktor für die Blütenentwicklung von Pflanzen. Dabei orientieren sich Pflanzenarten eher an der Nachtlänge als an der Tageslänge.

Kurztagpflanzen bilden Blüten nur bei langen Nächten, während Langtagpflanzen Blüten nur bei kurzen Nächten entwickeln. Bei Kurztagpflanzen, die in Räumen mit künstlicher Beleuchtung stehen, kann die Blütenbildung ausbleiben, da selbst geringe Lichtmengen die Dunkelphase verkürzen und der Pflanze einen Langtag vortäuschen können.

Weitere wichtige Faktoren für die Blütenbildung sind Lichtintensität, Temperatur und Substratfeuchte.

Lichtintensität im Zimmer

Die Lichtintensität des Tageslichts nimmt mit zunehmender Entfernung vom Fenster stark ab. Auf einer Fensterbank beträgt die Lichtintensität 80-100%, während sie nach einem Meter Entfernung vom Fenster auf etwa 50% sinkt.

In weiter entfernten Zimmerecken kann die Lichtintensität auf nur einstellige Prozentwerte fallen. Weitere Faktoren, die die Lichtintensität beeinflussen, sind die Ausrichtung der Fenster, Vorhänge, Möbel und die Wetterbedingungen.

Künstliche Beleuchtung als Ergänzung

In vielen Innenräumen reicht das natürliche Tageslicht nicht aus, um den Lichtbedarf von Pflanzen zu decken. Künstliche Beleuchtung kann hier eine wertvolle Ergänzung darstellen.

Spezielle Pflanzenlampen, die ein breites Spektrum an Lichtwellenlängen bieten, können das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen fördern. LED-Lampen sind besonders effektiv, da sie wenig Wärme abgeben und Energie sparen. Es ist wichtig, die richtige Balance zwischen Lichtintensität und Dauer zu finden, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

Den richtigen Standort finden

Um den richtigen Standort für Deine Pflanze zu finden, sind für Dich also zwei Dinge wichtig.

1. Du musst die Lichtbedürfnisse ihrer Art kennen.
2. Du musst die Lichtbegebenheiten Deiner Räume einschätzen können.

Informiere Dich am besten über die Lichtvorlieben Deiner Pflanzen, um ihnen ideale Wachstumsbedingungen zu bieten. Wenn Du den Namen Deiner Pflanze kennst, wirst Du sicherlich auch hier auf der Webseite oder in der kostenlosen PlantFrand Pflanzen-App fündig.

Auch mit dem besten Wissen und der besten Vorbereitung kann es vorkommen, dass Pflanzen nicht sofort am gewählten Standort gedeihen. Sei geduldig und beobachte Deine Pflanzen. Wenn Du feststellst, dass eine Pflanze ihre Blätter hängen lässt, keine neuen Triebe bildet oder Anzeichen von Blattverbrennungen zeigt, kann ein Standortwechsel notwendig sein.

Im Zweifelsfall ist es ratsam, vorsichtig auszuprobieren, welche Pflanze sich wo am wohlsten fühlt. Beginne mit einem Standort, der den bekannten Lichtbedürfnissen der Pflanze entspricht, und beobachte sie über einige Wochen. Zeigt die Pflanze positive Anzeichen wie neue Triebe oder ein allgemein gesundes Aussehen, hast Du den richtigen Platz gefunden. Sollte die Pflanze jedoch Anzeichen von Stress zeigen, experimentiere mit anderen Standorten und Lichtverhältnissen.