Wassermelone anbauen, pflegen & ernten

Obwohl der Anbau von Wassermelonen normalerweise mit großen Gewächshäusern und landwirtschaftlicher Expertise in Verbindung gebracht wird, ist es tatsächlich möglich, diese saftigen Früchte auch in kleinem Maßstab zu Hause anzubauen.

Wassermelonen selber anpflanzen

Wassermelonen aus Samen ziehen

Wenn Du Wassermelonen aus Samen ziehen möchtest, empfiehlt es sich, die Pflanzen im Innenraum vorzuziehen. Am besten eignet sich ein kleiner Topf oder spezieller Anzuchttopf, den Du mit Substrat füllst. Der Samen sollte nicht tiefer als zwei Zentimeter in das Substrat gesetzt werden. Dies kannst Du im Frühling machen, damit die Pflanzen zum Sommer groß und kräftig genug ist.

Stelle den Topf an einen warmen und möglichst hellen Standort, der vor kalten Luftzügen sicher ist. Das Substrat sollte in dieser Phase nicht klitschnass, aber regelmäßig feucht sein.

Wassermelonen im Garten

Möchtest Du Wassermelonen im Garten anpflanzen, brauchst Du einen sonnigen, windgeschützten Standort. Je mehr Sonnentage, umso besser. Befindet sich Dein Garten im kühlen Norden, ist der Anbau im Freien eventuell nicht die beste Wahl. Ein kleines Gewächshaus wäre in dem Fall eine Überlegung wert, da es die Pflanzen vor kühlen Winden schützt.

Ein zu früher Anbau der Pflanzen im Garten ohne Schutz kann durch Spätfrost gefährdet werden. Die Wassermelone verträgt Kälte nicht und geht bei tiefen Temperaturen ein. Besser ist es, die jungen Pflanzen bis Ende Mai innen zu halten und erst dann in den Garten zu pflanzen, wenn die Temperaturen dauerhaft warm genug sind.

Wassermelonen auf dem Balkon

Sind Wassermelonen nicht zu groß für den Balkon? Ja, aber es gibt Mini-Sorten, die speziell für den Balkon auf kleinem Raum gezüchtet wurden. Die ausgewachsenen Melonen dieser Sorten werden zirka einen halben Kilo schwer.

Die Wassermelone benötigt auch auf dem Balkon jede Menge Sonne und Schutz vor Wind. Hast Du einen zum Norden ausgerichteten Balkon, lohnt sich der Anbau von Wassermelonen nicht. Es ist schlichtweg zu dunkel. Du könntest aber in dem Fall versuchen, sie innen anzubauen.

Wassermelonen auf der Fensterbank oder in Innenräumen

Die Wassermelone braucht auch in Innenräumen viel Sonnenlicht und genug Platz zum Wachsen. Darüber hinaus solltest Du darauf achten, dass sie keinem kalten Luftzug beim Lüften ausgesetzt wird.

Beachtest Du diese Punkte und gibst Deiner Wassermelone einen großen Topf von mindestens einem halben Kubikmeter (besser einem Kubikmeter), sollte dem Anbau zu Hause nichts entgegenstehen.

Der Anbau auf der Fensterbank ist prinzipiell möglich, beachte aber, dass die Wassermelone ziemlich groß werden kann und mitunter eine Absturzgefahr besteht, wenn an der Fensterbank auch noch Vorhänge täglich hin und her geschoben werden.

Wassermelonen ernten

Es ist gar nicht so leicht, den Reifepunkt einer Wassermelone zu bestimmen. Die Früchte brauchen für die Reife anderthalb Monate, aber wenn Du kein Tagebuch über die Fruchtbildung führst, wird Dir diese Information wenig bringen.

Klopfst Du auf die Frucht und sie klingt hohl, ist das ein Anzeichen, dass sie reif genug für die Ernte ist. Beginnt die Ranke gegenüber der Frucht zu welken, ist dies ebenfalls ein Anzeichen.

Warte nicht zu lang mit der Ernte, denn eine überreife Wassermelone schmeckt wässrig und nicht mehr so süß.

Pflege der Wassermelone

Standort

Wassermelonen benötigen einen warmen, windgeschützten Standort. Möchtest Du Deine Wassermelonen im Freien anbauen, ist es empfehlenswert, die jungen Pflanzen vorab in Innenräumen vorzuziehen und bei stabilen, warmen Temperaturen im Sommer nach draußen zu bringen.

Die Pflanze braucht viel Platz. Wenn möglich, sollte man ihr mindestens einen halben Kubikmeter geben, wobei ein Kubikmeter empfohlen wird. Sie wächst besonders gut an Standorten, wo zuvor Gurken (Cucumis sativus) gewachsen sind.

Gießen

Die Wassermelone muss regelmäßig gegossen werden, vor allem während des Wachstums der Früchte. Allerdings solltest Du nicht zu viel gießen, denn Staunässe verträgt die Wassermelone nicht gut.

Achte darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Ideal ist Zimmertemperatur, wenn Deine Wassermelone innen wächst und Außentemperatur, wenn Du sie im Garten oder auf dem Balkon kultiviert hast.

Substrat

Die Wassermelone gehört zur Familie der Kürbisgewächse und wie alle Pflanzen in dieser Familie gilt auch sie als Starkzehrer. Dementsprechend benötigt die Pflanze einen nährstoffreichen Boden. Ein humusreiches, lockeres und luftiges Substrat ist hier die beste Wahl.

Pflanzt Du Deine Wassermelone im Topf, achte außerdem auf eine gute Drainage, denn Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Düngen

Um saftige, geschmacksintensive Früchte zu erhalten, solltest Du Deine Wassermelone alle zwei Wochen mit einem organischen Düngemittel versehen. Chemischer Dünger sollte keinesfalls verwendet werden, denn das, womit Du Deine Pflanze behandelst, wirst Du letzten Endes bei der Ernte konsumieren.

Schneiden

Schneidest Du Deine Wassermelone zurück, so kannst Du ihr zu einem breiteren und buschigeren Wuchs verhelfen. Entferne hierfür regelmäßig die Seitentriebe mit einem Abstand von zirka sechs Blättern.

Rankhilfe für die Wassermelone

Eine Rankhilfe ist nicht zwingend notwendig, denn die Wassermelone kann auch auf dem Boden aufliegend gut wachsen. Wer jedoch Platz sparen möchte, kann ihr eine Rankhilfe geben.

Wenn die Früchte größer und vor allem schwerer werden, kann es eine Überlegung wert sein, diese zusätzlich an der Rankhilfe zu stabilisieren. Beispielsweise könntest Du ein Netz um die Früchte spannen, das wiederum an der Rankhilfe befestigt wird.

Eigenschaften der Wassermelone

Herkunft der Wassermelone

Ursprünglich kommt die Wassermelone aus Zentralafrika, weswegen sie Kälte nicht gut verträgt und ein warmer und sonniger Standort auch so wichtig sind. Mittlerweile wird sie auch in warmen Ländern Europas angebaut, wie beispielsweise Griechenland, Italien und Spanien.

Größe und Wuchs

Die Wassermelone ist eine einjährige Pflanze, die sowohl kletternd als auch liegend wachsen kann. Je nach Sorte können Pflanze und Früchte verschiedene Größen erreichen. Es gibt Sorten, bei der die Pflanze bis zu zehn Meter groß werden kann. Kleinere Sorten für den Balkon erreichen eine Größe von knapp zwei Metern.

Blätter

Die Blätter der Wassermelone stechen unter den Kürbisgewächsen aufgrund ihrer gefiederten Form heraus. Dies ist nicht üblich in der Pflanzenfamilie.

Auffällig, wenn auch nicht unüblich für Kürbisgewächse, ist die beidseitige Behaarung der Blätter.

Blüten

Prenn, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Bei den Blüten der Wassermelone handelt es sich um gelbe Blüten, die einzeln in den Achseln der Laubblätter auftauchen.

Sie sind außerdem monözisch, also einhäusig und getrenntgeschlechtig. Dies bedeutet, dass sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf derselben Pflanze vorhanden sind, jedoch wachsen die männlichen und weiblichen Blüten getrennt voneinander.

Früchte

Die Früchte, die auch Wassermelone genannt werden, sind besonders im Sommer ein erfrischender und beliebter Snack.

In unseren Breitengraden kann man pro Pflanze mit drei bis vier Früchten rechnen, wobei bei sehr guter Pflege eventuell noch mehr möglich sind.

Die Früchte entwickeln sich aus den Blüten und hängen an langen Ausläufern hinab, wenn sie rankend wächst. Da die Früchte sehr schwer werden und von der Pflanze mit zunehmendem Gewicht abreißen können, empfiehlt es sich bei rankenden Pflanzen, die Früchte zusätzlich zu stützen. Hier kann beispielsweise ein Netz genutzt werden, das an der Rankhilfe befestigt wird.

Agência de Notícias do Acre, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Die Wassermelone ist eine dunkelgrüne Frucht mit hellgrünen Streifen. Die Früchte sind rund oder oval, aber man kann die Form durch verschiedene Tricks beeinflussen und zum Beispiel viereckige Früchte wachsen lassen. Das leckere Fruchtfleisch ist rot, schmeckt süß und besteht zu 90 Prozent aus Wasser.

Ist die Wassermelone ein Obst oder Gemüse?

Auch wenn die Wassermelone als Obst wahrgenommen wird, so ist sie technisch gesehen ein Gemüse. Denn als Mitglied der Familie der Kürbisgewächse ist sie wie andere Kürbisgewächse ein Gemüse.

Schädlinge und Krankheiten

Allgemein gilt die Wassermelone als robuste Pflanze. Aber auch sie ist nicht gänzlich immun gegen Schädlinge und Krankheiten.

Die häufigsten Schädlinge

Die häufigsten Krankheiten

Ist das Immunsystem der Pflanze geschwächt durch beispielsweise unausreichender Pflege, können sich Echter Mehltau und/oder Falscher Mehltau auf ihr bilden. Hier sollte man frühzeitig eingreifen, d.h. die betroffenen Blätter entfernen und die Pflanze mit geeigneten Mitteln behandeln.

Darüber hinaus kann sie sich den Mosaikvirus einfangen, der leider nicht bekämpft werden kann. Entdeckst Du ihn auf Deiner Wassermelone und sie wächst im Garten oder einem Hochbeet mit anderen Pflanzen, solltest Du die Wassermelone schleunigst entfernen. Der Virus kann auf benachbarte Pflanzen übergehen und somit großen Schaden anrichten.